Vilheim
"Madi-Etea der Eine" hatte
für mich ein anderes Schicksal vorgesehen, als
den unrühmlichen Tod in irgendeiner Schlammpfütze.
Ich danke ihm täglich dafür, dass die Unholde
sich mehr für meine Zuckerstangen interessierten
als für meinen zerschundnen Körper. Ich
lag also dort im kalten Schlamm, vermutlich waren
es einige Stunden als ich - schaut mich nicht so ungläubig
an, wir Elfen hier im Jetland haben eine sehr Robuste
Natur. Es dauert schon recht lange, bis einer von
uns verblutet - wo war ich? Ach ja: als ich, wie im
Traum eine tiefe Stimme vernahm, zwei starke Arne
hoben mich hoch und ich wurde fortgetragen.
Ich erwachte in einer Hütte, ein
Feuer ließ mich zum ersten mal seid langem wohltuende
Wärme spüren und der Geruch von Gewürzen
und frischem Brot drang in meine Nase. An mein Bett
trat ein großer Mann, durch seinen grauen Rauschebart
konnte ich ein lächeln erahnen, der mir eine
dampfende Schüssel reichte. "Hier, mein
junger Freund, wie du so aussiehst hast du vermutlich
seit einem halben Mond nichts mehr gegessen...".
Natürlich nahm ich das Angebot sofort an, denn
bei dem Anblick der warmen Brühe und des frischen
Brotes lief mir das Wasser im Munde zusammen und mein
Magen machte mir schmerzlich klar, dass der Fremde
vermutlich recht hatte. Nachdem ich mich ausführlich
gestärkt hatte kamen wir dann schließlich
ins Gespräch, und er stellte sich mir als Vilheim
vor, "Wanderer" und Hüter der Donnerklippen.
Tja, meine Freunde, dieser Vilheim war
es dann auch, der mich zu dem machte was ich jetzt
bin. Nachdem meine Wunden abgeheilt waren, es dauerte
beinahe zwei Monate, hatte er mich so weit neugierig
gemacht, so dass ich mich entschloss bei ihm zu bleiben
um von ihm zu lernen. Ich sage euch: Ich war beinahe
fünf Jahre bei Vilheim und bis zum letzten Tage
konnte ich aus seinen Erzählungen vieles über
die Natur und die Art der Welt lernen.
Vor etwa einem Jahr rief mich dann Vilheim
zu sich und erzählte mir von den "Wanderern",
von den Menschen, Elfen und Zwergen, die sich entschlossen
hatten im Dienste von Dunog und Dege durch die Welt
zu ziehen um das Gleichgewicht der Magie zu wahren.
Und er sagte, dass es nun endlich an der Zeit sei,
mein Schuld zu begleichen. Ich war sofort Feuer und
Flamme, denn bisher hatte Vilheim jedes mal, als ich
ihn darum bat mir eine Möglichkeit zu nennen
abgewunken. Vilheim forderte mich auf mich auf die
"Wanderschaft" zu begeben um ihm zu danken
indem ich Dunog und Dege diene... ich nahm die Herausforderung
ohne zu zögern an.
|