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Die Burg der Gelehrten

Nun sind wir wieder im Lande Scato angelangt. Nachdem Sir Rahl und Sir Serrin von Graf Falk den Auftrag erhalten hatten, Lady Josefine bei der Erkundung der Grenzen zwischen Scato und Insador zu unterstützen, hielt uns natürlich auch nichts mehr davon ab sie zu begleiten. Auch wenn es diesmal nur eine kleine Truppe war, die aus Dreywassern loszog, so waren wir uns doch gewiss, dass wir eine gute Unterstützung für Lady Josefine darstellen würden.
Nachdem wir zusammen mit Lady Josefine und weiteren Söldnern, nun schon einige Zeit gereist waren und um uns herum nur noch die Reste des Krieges zu erkennen waren, stutzen alle umso mehr, als wir auf eine unversehrte Burg nicht weit der Grenze zu Insador stießen. Dies konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen, was sich schon nach kurzer Zeit bestätigen sollte. In der Burg selbst lebten nur noch geisterartige Wesen, die aber keinesfalls aggressiv waren. Auch von der Burg selbst ging etwas Seltsames aus. Sobald die Burg ohne ein spezielles Schutzamulett verlassen wurde, war der Geist von den Ereignissen die er innerhalb der Burg aufgenommen hatte, gereinigt. Es ward alles vergessen.

Mit der Zeit stellte sich heraus, dass die grauen Geister Gelehrte waren. Es war ein Orden der an die Göttin der Weisheit glaubte und sich nichts sehnlichter wünschte als diese Gottheit aus dem Cytraul, in dem Sie durch Guhledykt immer noch gefangen gehalten wurde, zu befreien. Natürlich traute Keiner diesen Aussagen wirklich, da es nicht sicher war, dass Sie wirklich nur ihre Göttin befreien wollten und nicht vielleicht einfach nur ein Tor zur Unterwelt öffnen wollten.
Dieser Eindruck wurde noch verstärkt durch eine Zerstrittenheit, welche innerhalb der Gelehrtengeister herrschte. Sie waren sich anscheinend untereinander auch nicht einig über ihr Vorgehen.
Das etwas besonders, wahrscheinlich das Tor nach Cytraul, in diesen Mauern existieren musste, wurde jedem immer wieder durch Angriffe der Insadorer vor Augen gehalten. Wie aus dem Nichts erschienen Sie plötzlich und töteten so viele Leute, wie sie konnten. Dieses plötzliche Erscheinen wurde auch mir einmal fast zum Verhängnis, als ich in der Bibliothek die alten Schriftrollen studierte und auf einmal eine Horde Insadorer durch eines der Fenster in den Raum stürmte. Nur durch großes Glück entkam ich diesem Hinterhalt.

Eine weitere Unklarheit stellten kleine Figürchen dar, an die die Gelehrten wohl schon seit langer Zeit gebunden waren. Mit jeder Zerstörung einer der Statuen, verloren sie ein Stück ihres Geisterdaseins und wurden wieder mehr stofflich. Doch mit der Zerstörung der letzten Figur sollte auch die Vernichtung der Geister besiegelt werden.

Das letzte Figürchen beanspruchten die Gelehrten allerdings für sich. Sie selbst wollten sterben, sobald ihr Gott der Weisheit befreit worden war und Sie dann wieder das Tor nach Cytraul geschlossen hatten. Nach einem vergeblichen Versuch gelang es einer zweiten Heldengruppe den Gott aus Cytraul zu befreien. Es dauerte nicht lange da wurde durch ein Ritual das Tor verschlossen, auf das keine bösen Wesen mehr hindurchtreten konnten.

Nun wurde das wahre Gesicht eines der Gelehrten sichtbar. Er nahm sich das letzte Figürchen und zog sich in seinen Studienraum zurück, in dem er eine stark magische Kugel aufbewahrte, die Magie bündeln konnte. Dort gestellt versuchte der Gelehrte noch zu verhandeln, unterlag jedoch und gab die Figur frei. So hatten wir gesiegt, dachten wir. Doch bevor er den Raum verließ zerstörte er die Kugel: Dies hatte zwei verheerende Folgen. Durch die Druckwelle wurden alle im Raum an die Wand gedrückt. Unglücklicherweise erwischte mich dieses Schicksal am schlimmsten. Ich war schon an der Wand, als ich sah, das Lady Josefine in ihrem Plattenharnisch genau auf mich gedrückt wurde. Diese massive Berührung mit geschmiedetem Metall, raubte mir alle magische und körperliche Kraft, sodass ich nur noch kraftlos zusehen konnte, als das zweite Unheil in Form von sich manifestierenden dämonische Wesen in der Mitte des Raumes eintrat. Zu meinem Glück half mir Alana, mit all ihrer Kraft, mich außer Reichweite zu bringen. Nach Beendigung des Kampfes mussten zwar einige der wackeren Kämpfer versorgt werden, doch wir hatten ein weiteres mal den Sieg gegen Guhledykt und seine Schergen davongetragen.

- Damry Satayadeep

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