Rückblick
Was in den paar Tagen nach der Schlacht
- dem Desaster - bei Thalstein geschehen war, kann
ich nur den aus den Erzählungen meiner Freunde entnehmen.
Sie sagten mir, daß ich fast die ganze Zeit in fiebrigen
Träumen gelegen hatte und mich nur sehr langsam
erholte. Selbst jetzt bin ich noch nicht wieder
voll bei Kräften.
Nachdem die finsteren Magier
des Legats ihr Blutritual an einem Ritter vollzogen
hatten und einen mächtigen Nebelgeist beschworen,
der die Tore zur Hölle aufzureißen schien, wußten
viele, daß sie nicht mehr lebend vom Schlachtfeld
kommen würden. Schon jetzt war ein Sieg über die
anstürmenden Isadorer nicht mehr sicher und die
Verwundetenlager füllten sich. Ich taumelte völlig
benebelt durch die Schlachtreihen. Das Ritual hatte
uns sieben Ritualwachen, die wir uns täuschen ließen
von den angeblich guten Absichten der Magier einen
großen Teil unserer Essenz geraubt - wie mir später
ein Priester der Tymora erklärte, der mich nach
und nach geheilt hatte.
Erst als ich meine treuen Freunde
sah, kehrte ein Teil der Kraft in meinen Körper
zurück. Angetrieben vom Haß auf die Isadorer und
die Magier des Legats legte ich die letzten Meter
zu unserer Schlachtreihe zurück. Doch ich konnte
in meinem Zustand nicht mehr viel ausrichten. Grade
hatte ich einen Gegner mit Müh' und Not niedergerungen,
als ich schwer getroffen wurde. Ich wurde ohnmächtig
und erwachte erst wieder an einen Baum gelehnt,
unweit vom Verwundetenlager der gräfischen Truppen.
Neben mir lag unser guter Bruder Orm und Gweldim,
der elfische Kämpfer, beider schwer verwundet. Von
diesem leicht erhöhten Platz aus konnten wir das
volle Ausmaß der Vernichtung überblicken. Viele
Zelte und Häuser brannten, überall gegnerische Truppen
und Attentäter. Als dann auch noch riesige Krieger
des Chaos mit ihren untoten Lakaien durch das Tor
des Nebelgeists traten, wußten wir, daß Thalstein
verloren war. Grade wollten wir uns in den nahegelegenen
Wald schleppen, als ein mächtiger Chaoskrieger um
die Hausecke bog und sich mit rotglühenden Augen
auf uns stürzte. Was dann passierte, weiß ich nicht
mehr.